Es fehlt vielen das Basiswissen zu den Themen Wirtschaft und Finanzen.

Lars Fiele ist Geschäftsführender Gesellschafter der Stremmer Sand + Kies GmbH, einem Familienunternehmen, das unter anderem Reitböden für Reitanlagen in ganz Europa produziert und verkauft.

Mit ihm sprach Ferdinand Herfeldt über sein wirtschaftspolitisches Engagement, die wirtschaftliche Lage in Deutschland aus Sicht eines Familienunternehmers und seine Gedanken zum Thema Geldanlage.

FERDINAND HERFELDT: Hallo Lars, wir haben uns über den Jungen Wirtschaftsrat NRW kennengelernt. Mittlerweile bist Du im Landesvorstand des Wirtschaftsrates NRW. Was sind Deine Beweggründe Dich dort zu engagieren?

LARS FIELE: Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen brauchen vor allem Unternehmerinnen und Unternehmer starke Stimmen gegenüber der Politik. Es geht darum, dass Politik nicht nur aus dem Elfenbeinturm heraus gemacht wird, sondern diejenigen gehört werden, deren Wirken unmittelbar von politischen Entscheidungen beeinflusst wird. Gleichzeitig ist es sehr wertvoll, wenn diese Vertreterinnen und Vertreter von außen, also nicht aus dem politischen Spektrum kommen bzw. davon abhängig sind. Ein weiterer Grund sind die interessanten Menschen, die man dort trifft.

FERDINAND HERFELDT: Du selbst bist Familienunternehmer. Wie schätzt Du die derzeitige Lage der deutschen Wirtschaft aus Sicht eines Familienunternehmers ein und wie bleibt Deutschland auch in Zukunft wettbewerbsfähig?

LARS FIELE: Was in der aktuellen Corona-Situation sehr deutlich wird, ist die Bürokratie, mit der wir als Land insgesamt zu kämpfen haben. Dies hat unmittelbaren Einfluss auf unsere Familienunternehmen. Ein wichtiger Teil unseres Erfolgs sind schnelle Entscheidungen, auf die unmittelbare Umsetzung folgt, gepaart mit dem langfristigen Blick über Geschäftsjahre hinaus. Dies wird in Deutschland durch aufwendige, bürokratische Verfahren verlangsamt. Wir stehen uns mit unseren Gesetzen und Regeln häufig selbst im Weg. Grundsätzlich glaube ich, dass Deutschland mit seinem starken Mittelstand noch gut aufgestellt ist. Aber wir müssen unternehmerisches Engagement attraktiv machen und nicht zu einem zermürbenden Prozess.

FERDINAND HERFELDT: Bei vielen Familienunternehmen steht der Generationenwechsel an – ihr habt ihn bereits vollzogen. Geht die Nachfolgegeneration aus Deiner Sicht anders an das Thema Vermögen und Geldanlage heran als die Elterngeneration?

LARS FIELE: Definitiv, denn wir können ja nur verlieren, was die Generationen vor uns aufgebaut haben. Daher ist eine gewisse Demut aus meiner Sicht angebracht. Es geht also wie immer im Leben darum, die richtige Mischung zu finden. Auch wenn es heute viel einfacher ist, Geld selbst anzulegen, haben die neuen, vor allem technischen Möglichkeiten auch die Komplexität der Geldanlage erhöht.

FERDINAND HERFELDT: Es gibt seit Jahren ein wachsendes Interesse an Alternativen Investments. Das reicht von Acker- und Waldflächen über Kunst und Antiquitäten bis hin zu Beteiligungen an anderen Familienunternehmen. Was macht den Reiz aus?

LARS FIELE: Dafür gibt es viele Gründe, die sehr individuell sind. Zum einen sind bei den klassischen Anlagemöglichkeiten die Renditen aktuell sehr unattraktiv. Allerdings erfordern Alternative Investments mehr Engagement im Sinne von Informationsgenerierung und Zeit. Der Reiz liegt vor allem darin, dass man sich mit Themen beschäftigen kann, die einen auch abseits des eigenen beruflichen Umfelds interessieren.

FERDINAND HERFELDT: Es wird immer viel über Rendite und Risiko gesprochen. Wie wichtig erscheint Dir dagegen das Thema Liquidität, also die Möglichkeit über angelegtes Geld zu verfügen? Immerhin ist bei vielen Unternehmern der Großteil des Vermögens im Unternehmen langfristig gebunden.

LARS FIELE: Das stimmt, deswegen achten wir immer darauf, einen relevanten Anteil kurzfristig verfügbar haben zu können. Gerade am Anfang der Pandemie war uns wichtig, dass wir im Notfall schnell auf ausreichend liquide Mittel zugreifen können. Das gab uns einen gewissen Grad an Sicherheit.

FERDINAND HERFELDT: Liquide Anlagen wie Aktien und Anleihen werden täglich bewertet. Was in der Theorie ein Vorteil ist (= ich weiß genau, wieviel meine Anlage wert ist) wird in der Praxis oftmals zum Nachteil (= ich sehe jede Preisschwankung). Das macht es vielen Anlegern schwer daran langfristig festzuhalten. Geht Dir das auch so?

LARS FIELE: Ich persönlich habe nicht so starke Probleme mit Schwankungen. Ich denke allerdings, dass es vielen Menschen in Deutschland da anders geht. Das kann ich auch gut verstehen. Es fällt natürlich schwerer an Anlagen festzuhalten, bei denen täglich transparent ersichtlich ist, dass sie schwanken. Wer investiert, egal in welche Anlageklasse, braucht daher starke Nerven. Euer Konzept setzt ja genau an dieser Problematik an und möchte die Aktienanlage erleichtern.  Grundsätzlich gilt aber aus meiner Sicht: man sollte nur das investieren, was man über den Lebensbedarf hinaus verfügbar hat. Ich investiere daher nur, auf was ich im Zweifel auch verzichten könnte, zumindest kurzfristig.

FERDINAND HERFELDT: Die Aktienkultur in Deutschland ist schlecht. Während in anderen Ländern beinahe jeder Zweite Aktien besitzt, ist es bei uns nicht mal jeder Achte. Dabei herrscht weitgehend Einigkeit, dass der private Vermögensaufbau zukünftig ohne Aktien nicht funktionieren wird. Was braucht es für einen Kulturwandel?

LARS FIELE: Zunächst einmal fehlt es in Deutschland leider immer noch breitflächig an Basiswissen zu den Themen Wirtschaft und Finanzen. Wenn man damit nie in Berührung kommt, kann man auch kein Interesse dafür entwickeln. Daher sollte dieses Basiswissen dringend schon in der Schule aufgebaut werden. Nur wer transparent erfährt, wie Vermögensaufbau funktioniert, wieviel Vermögen für welchen Lebensstandard im Alter notwendig ist, wird Strategien für diese Zielerreichung entwickeln können und sich um seine Altersvorsorge Gedanken machen.

FERDINAND HERFELDT: Es nützt wenig über kostenlose Trading-Angebote das Spekulieren mit Aktien zu fördern. Sinnvoller erscheint es vielmehr professionelle Sicherungssysteme für alle Anleger verfügbar zu machen. Also Lösungen, die das Festhalten an Aktien erleichtern. Welche fallen Dir dazu spontan ein?

LARS FIELE: Das waren mal Mischfonds, aber in einer zinslosen Zeit wird die Sicherung über Anleihen aus meiner Sicht zu teuer erkauft. Ansonsten fällt mir spontan nicht viel ein – daher finde ich euren Ansatz sehr vielversprechend, weil er eine zeitgemäße Antwort auf dieses Problem gibt.

FERDINAND HERFELDT: Du wirst unser Unternehmen als Advisor unterstützen. Was reizt Dich an dieser Aufgabe?

LARS FIELE: Zunächst einmal finde ich es enorm wichtig, Menschen in ihrem unternehmerischen Handeln zu unterstützen. Das halte ich für eine der zentralen Aufgaben einer Gesellschaft. Wenn ich dann auch noch von Anfang an dabei sein kann, wie ein hochmotiviertes Team einen Fonds aufbaut, dann kann ich daraus auch für mich selbst eine Menge an neuen Erfahrungen mitnehmen.

FERDINAND HERFELDT: Danke Lars, dass Du Dir Zeit für dieses kurze Interview genommen hast.

LARS FIELE: Lieber Ferdinand, vielen Dank!

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